Auf den Menschen kommt es an – MONTEC geht neue Wege im Einstellungsverfahren

50% aller alleinerziehenden Mütter in Deutschland haben keine Ausbildung, ein Drittel aller Erwerbslosen sind älter als 50. Diese Zahlen sind ernüchternde Realität und zeigen, wie hart der Arbeitsmarkt in Deutschland geworden ist. Obgleich sowohl Kinder- als auch Fachkräftemangel in Deutschland herrschen, wird es jungen Müttern und Menschen mittleren Alters nicht gerade leicht gemacht, auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. MONTEC geht mit gutem Beispiel voran: Seit September beschäftigt das Neusäßer Unternehmen den 63-jährigen Elektriker Bernd Glaaß und bildet eine junge, alleinerziehende Mutter in Teilzeit aus.

Erstmals hat die Firma MONTEC eine Teilzeit-Auszubildende eingestellt. Frau Lill ist 24 Jahre alt und alleinerziehende Mutter. Nach ihrem Abitur hat sie begonnen, BWL zu studieren, musste das Studium aber angesichts der Doppelbelastung abbrechen. Bei MONTEC erhält sie nun die Chance, parallel zur Erziehung ihrer Tochter im Berufsleben Fuß zu fassen. Seit September absolviert sie eine Ausbildung zur Bürokauffrau, hat aber im Vergleich zu anderen Auszubildenden statt einer 40- eine 30-Stunden-Woche. Diese Stundenregelung ermöglicht es ihr, ihre 4-Jährige Tochter jeden Morgen in den Kindergarten zu bringen und sie um 15 Uhr wieder abzuholen. Weil Frau Lill Abitur und ein begonnenes Studium vorweisen kann, kam die Firma MONTEC ihr noch weiter entgegen: Die Ausbildungszeit wurde um ein halbes Jahr auf 2,5 Jahre verkürzt. Danach wird sie direkt in den Betrieb übernommen, weiterhin als Teilzeit-Kraft.

Die Initiative zu dieser Form von Ausbildung kam von der IHK. Als MONTEC-Geschäftsführer Michael de Buhr gefragt wurde, ob er sich das Modell der Teilzeit-Ausbildung vorstellen könne, bejahte er sofort. Schließlich komme es auf den Bewerber an und bei Frau Lill habe alles gestimmt. Nicht zuletzt, dass sie mit 24 Jahren anderen Mitbewerbern gegenüber eine größere Selbstständigkeit und Reife aufweisen konnte.

Auch Bernd Glaaß hat eine besondere Bewerbungsgeschichte bei MONTEC. Mit 63 Jahren wurde er diesen September als Elektriker eingestellt. Dabei war nicht sein Alter als Einstellungsgrund ausschlaggebend, sondern dass „er motiviert ist und sehr viel Erfahrung mitbringt“, so Michael de Buhr. Die Firma brauche Allrounder und so einer ist Bernd Glaaß. Lange Zeit war er in der ehemaligen DDR als Elektriker beschäftigt und sah sich mit der Gegebenheit konfrontiert, dass keine Ersatzteile verfügbar waren. Improvisationstalent, genauste Kenntnis der Maschinen und Kreativität waren damals unverzichtbare Eigenschaften, die ihn heute aus der Masse heben. Einen Bewerber allein aufgrund seines Alters vorn vorneherein auszuschließen, kommt bei MONTEC nicht in Frage. Wenn man sich über den Fachkräftemangel beschwert, dürfe man nicht den Fehler begehen, eine Vielzahl gut ausgebildeter Menschen nicht zu berücksichtigen, bloß weil sie die 50 überschritten haben, so Michael de Buhr. Schließlich kommt es auf die Qualifikationen und Eigenschaften an, die ein Bewerber mitbringt, und nicht auf seinen Familienstand oder sein Alter. Bernd Glaaß ist ein aufgeweckter, wacher Mann, dem man seine 63 Jahre nicht ansieht. Er will bis zur Rente bei MONTEC bleiben, sich weiterbilden und dazu lernen, denn: „Man muss flexibel sein – im Kopf und im Herz“.

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